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Freie Energie: Technologie für ein neues Zeitalter? – Inge und Adolf Schneider

Inge und Adolf Schneider haben sich als Pioniere der ersten Stunde voll und ganz dem Thema „Freie Energie“ verschrieben. Die Journalistin und der Ingenieur aus dem Berner Oberland mit Büros in Zürich und Schaffhausen, die in Interviews stets als Team auftreten, gründeten neben der „Schweizerischen Vereinigung für Raumenergie“ unter anderem den „Jupiter Verlag“, der mit seinem „NET-Journal“ das Szene-Magazin rund um die neuen Energietechnologien ist. Das Ehepaar befindet sich wegen seines Engagements für eine bessere Zukunft unter den 15 Vordenkern in dem 2010 vom Stern-Redakteur Martin Häusler herausgegebenen Buch „Die wahren Visionäre unserer Zeit“.

Sie haben auf Messen, Kongressen und im NET-Journal sogenannte Overunity-Geräte präsentiert. Wie erklären Sie einem Laien, daß eine solche Anlage, die offenbar immer weiter läuft, kein Perpetuum mobile ist, was es ja nicht geben kann?
Inge Schneider: „Unity“ bei einem Energiesystem bedeutet, daß keinerlei Verluste auftreten und die eingespeiste oder konvertierte Energie in gleicher Größe, also zu 100 Prozent, am Ausgang wiedererscheint. In der Praxis läßt sich dies kaum realisieren, doch viele Systeme in der normalen Technik, zum Beispiel Synchronmotoren, erreichen heute Werte bis zu 98 Prozent. Unter „Over-Unity“ versteht man Systeme, bei denen am Ausgang mehr Leistung beziehungsweise Energie, also über 100 Prozent, auftritt, als am Eingang eingespeist wurde. In diesem Fall ist es erforderlich, daß eine zusätzliche Energiequelle im Spiel ist, die entweder über interne chemische oder nukleare Prozesse erzeugt oder über eine externe Einstrahlung eingekoppelt wird. Ein Beispiel für ein Energiesystem, bei dem im Verhältnis zur Ausgangsleistung nur eine geringe Eingangs-Steuerleistung benötigt wird, ist die Wärmepumpe. Bei Erdwärmepumpen ist es ohne weiteres möglich, die fünffache Wärmeleistung oder Energie am Ausgang zu erzielen, denn bei derartigen Systemen wird Energie aus der Umgebungswärme ins Haus transportiert. Statt Wärmeenergie können auch andere Formen von Strahlungsenergie genutzt werden. So gehen Physiker heute davon aus, daß es möglich ist, direkt an die Energie des Vakuumfeldes anzukoppeln. Man spricht dann von Freier Energie, Energie aus dem All, dunkler Energie oder Ätherenergie. Obwohl es sich in diesen Fällen um autonom funktionierende Energiesysteme handelt, spricht man keineswegs von „Perpetua Mobilia“, wie von Laien, Nichtinformierten und Skeptikern zuweilen fälschlicherweise behauptet wird. Häufig gibt es Energiequellen, die wir zuweilen gar nicht sehen oder die wir übersehen, wie etwa Paul Scheerbart in seinem Büchlein „Das Perpetuum Mobile“ betont.

Magnetmotoren, Vakuumfeldtransformatoren, Kalte Fusion – Ansätze für neue Energietechnologien gibt es viele. Welche Idee ist Ihrer Ansicht nach am weitesten fortgeschritten? Welcher der Technologien trauen Sie den Durchbruch zu und von welchem Zeitrahmen sprechen wir?
Adolf Schneider: Magnetmotoren funktionieren dadurch, dass sie über die Kopplung ihrer magnetischen Spins an die Umgebungsenergie andocken. Im Falle von Vakuumfeldtransformatoren erfolgt eine direkte Ankopplung des energetischen Systems an das Vakuumfeld entsprechend dem Konzept von Prof. Dr. Claus W. Turtur, wie er dies schon mehrfach experimentell nachgewiesen hat. Bei der Kalten Fusion handelt es sich um niedrigenergetische nukleare Prozesse auf der Basis der Schwachen Wechselwirkung, woran weltweit Hunderte von Physikern seit 1989 forschen – damals waren es die Pioniere Pons und Fleischmann, die erstmals mit einem Kalte-Fusion-Experiment an die Öffentlichkeit traten. Auf dem Gebiet der kalten Fusion ist die E-Cat-Technologie von Ing. Andrea Rossi am weitesten entwickelt. Er vermarktet derzeit bereits 1-MW-Anlagen, und im Jahr 2013 werden 10-kW-Heizgeräte dank Roboterfertigung zu unschlagbar günstigen Preisen auf den Markt kommen. Es wird kein Treibstoff und nur minimal elektrischer Strom verwendet. Rohstoff ist Nickel, der weltweit genügend vorhanden ist. Zu den vermarktungsfähigen Produkten sind auf dem Gebiet der Magnetmotoren diejenigen von Dr. Wolf Weber aus Chile am weitesten fortgeschritten. In Europa kann er seine Technologie derzeit nur deshalb nicht vermarkten, weil er erst in Chile und Peru Großaufträge für seine autonom funktionierenden Magnetmotoren im Leistungsbereich von 700 MW Grösse zu bearbeiten hat! Das sind nur zwei Beispiele von Technologien, die noch dieses Jahr oder im Jahr 2013 den Durchbruch schaffen werden.

Wieso interessieren sich Industrie und Wissenschaft offenbar so wenig für die Erforschung und Nutzbarmachung zum Beispiel der Vakuumfeldtechnologie, die ja durch Prof. Turtur experimentell bestätigt wurde, oder der Kalten Fusion?
Adolf Schneider: Die Gründe haben damit zu tun, daß der von Robert Mayer um 1845 formulierte Energieerhaltungssatz oft falsch interpretiert wird, das heißt keine externe Energiequelle zuläßt. Nach dem Energieerhaltungssatz kann sich die Gesamtenergie innerhalb eines abgeschlossenen Systems mit der Zeit nicht ändern. Dagegen ist bei offenen Systemen immer ein Energieaustausch möglich, das heißt, daß alle Geräte, die sich wie ein „Perpetuum mobile“ verhalten, letztlich offene Systeme sind und ihre Energie aus einem noch nicht entdeckten Energiereservoir beziehen.
Wissenschaftliche Konzepte und Lehrmeinungen sind dagegen meist als Paradigmata formuliert und in sich geschlossen, wirken also selber wie ein Perpetuum mobile, wo sich alles um sich selbst dreht und keine neuen Denkansätze aufgenommen werden. Man nehme nur das Beispiel von Prof. Dr. Claus W. Turtur, dessen revolutionäre theoretische und experimentelle Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Vakuumfeldenergie offiziell bisher nicht anerkannt werden. Doch durch das Bekanntwerden von Technologien wie jenen von Ing. Andrea Rossi zeichnet sich eine Wandlung im Denken der Wissenschaft ab. So fand im Februar 2012 am CERN in Genf ein Kolloquium zum Thema Kalte Fusion statt, wo sich anerkannte Wissenschaftler wie Prof. Celani und Prof. Srivastava zur Kalten Fusion bekannten und ihre eigenen Forschungsarbeiten präsentierten. Es ist allerdings so, daß sich Erfinder wie Andrea Rossi nicht darum kümmern, ob sie offiziell anerkannt sind oder nicht – sie verbreiten ihre Geräte einfach soweit wie möglich, weil ihnen neben dem kommerziellen Erfolg auch die Umweltverbesserung ein großes Anliegen ist.

Mit der „Freien-Energie-Gemeinde“ untrennbar verbunden scheint der Mythos von den dunklen Widersachern, die Erfinder und Wissenschaftler aus Machterhaltungsinteressen beobachten oder bedrohen. Gibt es solche Organisationen Ihrer Meinung nach tatsächlich? Was können solche „Men in Black“ angesichts des Open-source-Gedankens machen?
Inge Schneider: In unserem Buch „Energie aus dem All“ haben wir eine Reihe von Forschern beschrieben, die sich trotz funktionierender Geräte nicht durchsetzen konnten oder sogar verfolgt und teilweise um ihr Leben gebracht wurden. Wir erwähnen in dem Zusammenhang den Amerikaner Stanley Meyer, der Mitte der 1990er Jahre ein sogenanntes Wasserauto konzipiert hatte. Er starb 1998 unter geheimnisvollen Umständen, ein halbes Jahr, nachdem wir ihn besucht und von ihm gehört hatten, daß er in der Stadt Grove-City/Ohio, wo er lebte, ein großes Technologiezentrum aufbauen wolle. Das hat vielleicht einigen nicht gepaßt. Man muß solche Verfolgungsgeschichten jedoch immer auch als Geburtswehen einer neuen Zeit sehen. Im Film „Thrive – die Blütezeitbewegung“ von Foster Gamble sagt eine Wissenschaftlerin, solche Ereignisse (Verfolgungen) seien vergleichbar mit dem Häuten einer Raupe, aus welcher ein wunderschöner Schmetterling herausschlüpfe. Diejenigen, die das neue freiheitliche Gedankengut vertreten, seien dazu aufgerufen, das Alte mit Liebe zu betrachten und nicht zu bekämpfen oder zu zerstören, denn „wenn Sie Schmetterlinge lieben, werden Sie Raupen nicht mit Füßen treten“. Es geht um nichts anderes als um ein neues Zeitalter des Geistes, in welchem auch neue Technologien möglich werden, die sich aus der Umklammerung von Stromkonzernen und der Geldwirtschaft lösen. Open-source-Projekte sind Ausdruck dieser neuen Geisteshaltung von Menschen, die nichts für sich und alles für die anderen und die Umwelt wollen.

Sie arbeiten seit 1988 daran, daß sich neue Energietechnologien durchsetzen. Sind Sie davon überzeugt, daß wir nun kurz vor dem Durchbruch stehen?
Adolf Schneider: Wir haben bereits mehrere autonom funktionierende Magnetmotoren und andere Geräte gesehen und zwischen Erfindern und Investoren oder Produzenten vermittelt, so daß diese Geräte bald vermarktet werden. Mit unseren Publikationen, Kongressen und Kontaktnetzen stehen wir dafür gerade, daß sich solche Technologien durchsetzen, unabhängig davon, ob sich Magazine wie der „Spiegel“ oder „Science“ dafür interessieren. Allein die Frage, ob und wie sich solche Geräte vermarkten lassen, zählt und interessiert den Kunden!

Ohne ein Patent, das das geistige Eigentum des Erfinders schützt, ist Marketing schlecht möglich. Wie patentiert man aber etwas, das wissenschaftlich nicht anerkannt wird?
Adolf Schneider: Gute Frage! Es gibt Erfinder, die diesem Hindernis dadurch aus dem Weg gehen, daß sie nur Teilaspekte ihres Magnetmotors oder anderer Geräte zum Patent anmelden. Andere haben Schleichwege gefunden, um ihre Geräte dennoch zum Patent anzumelden. Inzwischen gibt es mehrere Patentanwälte, die wissen, wie solche Technologien anzumelden sind. Prof. Leslie I. Szabó hat zum Beispiel seinen autonom funktionierenden Magnetmotor in USA unter dem Begriff „Asymmetrisches elektromechanisches Gerät“ zum Patent angemeldet.
Weitere Erfinder verzichten auf die Patentanmeldung, weil sie ohnehin davon ausgehen, daß Patente von Regierungen konfisziert oder von Firmen geklaut werden. Sie gehen den Weg des Open-source und vertrauen darauf, daß ihre Vorleistungen trotz allem irgendwie honoriert werden.

Sie beide berichten immer wieder von spektakulären Motoren und Generatoren, die ohne Zufuhr konventioneller Energie quasi autonom laufen. Welche dieser Geräte benutzen Sie persönlich?
Inge Schneider: Diese Frage impliziert, daß bereits Freie-Energie-Geräte verkauft werden. Derzeit werden aber von Ing. Andrea Rossi lediglich 1-MW-Anlagen zum Preis von 1,25 Millionen Euro verkauft. Diese erzeugen Wärme für Großbäckereien, Wäschereien, Nahrungsmittelfirmen oder zum Beheizen von größeren Wohnkomplexen. Sobald die 10-kW-Heizgeräte von Andrea Rossi produziert werden, die wir im Labor in Bologna bereits im Test gesehen haben, werden wir ein solches auch für den Eigengebrauch anschaffen. Wir haben im Laufe der Jahrzehnte etwa 1,5 Millionen Franken in eigene Forschungen oder in den Bau der Geräte anderer Forscher gesteckt, Gelder aus dem Verkauf einer Eigentumswohnung und der Lebensversicherung in diese Forschungen investiert. Dabei war vieles erfolgversprechend, aber nicht erfolgreich. Einiges erzählen wir in unserem Buch „Energie aus dem All“, zum Beispiel, daß wir vor etwa zehn Jahren den amerikanischen Musiker und Elektroniker Don Martin in seinem Haus am Michigan-See in den USA besuchten und erlebten, daß er es völlig autonom mit einem 5-kW-Resonanzsystem, einer Motor-Generator-Anlage mit Übersetzung und Batteriespeicherung, betrieb. Wir investierten 25.000 Dollar für den Nachbau eines Geräts, um die Technologie in Europa zu vermarkten. Das Nachbau-Gerät wurde jedoch ohne unser Wissen nicht von Don Martin, sondern dessen Manager, damals Präsident der Tesla-Society, in Auftrag gegeben. Es funktionierte nicht, als es in die Schweiz geliefert wurde, Don Martin schlug Änderungen und Optimierungen vor, die jedoch nichts brachten. Die Don-Martin-Maschine wurde zu einer von vielen „Leichen“ im Archiv des Jupiter-Verlags. Doch Don Martin betreibt sein Haus immer noch bei Stromausfällen mit seiner Energiemaschine – und das Projekt, einen Nachbau seines Konverters in Auftrag zu geben, ist noch nicht vom Tisch.
Wie im „NET-Journal“ mehrfach thematisiert und an unseren Kongressen demonstriert, gibt es eine Reihe von Energiespargeräten für den Haushalt bis hin zu Wasserstoffgeräten fürs Auto. Ein deutscher Energieforscher kam zu einem unserer Kongresse mit einem Auto, in welches er ein Wasserstoffgerät eingebaut hatte, mit dem er 70 Prozent Normaltreibstoff einsparte. Wir wollten uns ein solches Gerät zu 2.000 Euro einbauen lassen. Der Forscher mußte die Eigenproduktion aber einstellen, weil seine Arbeit bei diesem Preis nicht genügend honoriert war – abgesehen davon, daß das Zulassungs-Procedere aufwändig gewesen wäre.
Im Auto verwenden wir den „Drion-Power“ von Roswitha Doubrawa, der eine Benzineinsparung von etwa zehn Prozent bringt. Im Haushalt verwenden wir unter anderem Energetisierungsgeräte von Roland Plocher.

Sie sahen im Jahr 1984 den in Insiderkreisen recht berühmten Generator „Testatika“ laufen. Dieser Generator wurde damals nur einem kleinen Kreis zugänglich gemacht – mit der Begründung, die Menschheit sei noch nicht bereit für diese Technologie. Wer beurteilt denn, wann die Menschheit bereit ist? Ist angesichts der Geburtswehen dieser Technologie nicht Information und Aufklärung das Gebot der Stunde?
Inge Schneider: Die „Testatika“ wurde damals von der religiösen Wohn- und Arbeitsgemeinschaft „Methernitha“ im Emmental gezeigt. Es handelt sich um eine Art christlicher Sekte oder Freikirche, die abgeschottet von der Öffentlichkeit lebt und arbeitet. Laut ihrem Urteil ist die Menschheit auf dem Weg des Materialismus und daher nicht reif für diese Technologie. Obwohl wir diese Haltung ungerecht und sogar überheblich – und gar nicht christlich – fanden, ist es vielleicht schon so, daß diese Technologie der Menschheit damals noch nicht zugänglich gemacht werden sollte. Die Information über die Existenz einer solchen Technologie bewirkte jedoch in vielen Forscherkreisen einen Aufbruch, motivierte sie zu eigenen Arbeiten und bewirkte ein Erwachen.

Weiterführende Links:
www.borderlands.de siehe daselbst auch „NET-Journal“
www.jupiter-verlag.ch
www.transaltec.ch
www.svrswissorg.ch
www.peswiki.com

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