lebenswertes

Der Traum von der freien Energie

Als ich vor einigen Monaten für ein Interview zu Gast beim Ökopionier und GralsWelt-Autor Franz Alt war, brachte den ansonsten so besonnenen Journalisten eine Randnotiz, die ich während einer Pause zum Besten gab, kurzeitig in „Wallung“. Das Thema, das ich anschnitt: Freie Energie! Seit Jahrzehnten, so Alt bei diesem Stichwort, lese er immer wieder, wie Erfinder und Ingenieure durch irgendwelche abenteuerliche Maschinen in der Lage wären, angeblich neuartige und unerschöpfliche Energieformen verfügbar zu machen. Bis heute gebe es jedoch – so sehr er sich diese Energie aus dem „Nichts“ auch wünschen würde – noch immer keinen Generator auf dem Markt, der auf diese Weise Strom für beispielsweise ein Haus oder gar ein Dorf zur Verfügung stellen könnte. Was ihn bei der ganzen Diskussion jedoch verwundere, seien einzelne Bemerkungen der „Freien-Energie-Gemeinde“, alternative Ressourcen, wie Wind- oder Solarenergie seien eigentlich schon obsolet, da sie im Vergleich zu den sich „bald“ anbahnenden neuen Energieformen völlig ineffizient wären. Alts sinngemäßes Resümee: Wie kommt man bei diesem Stand der Dinge eigentlich darauf, eine Technologie zum Heilsbringer der Zukunft zu stilisieren, wenn sie doch de facto noch völlig in der Dämmerzone zwischen purer Theorie und esoterischer Fantasterei steckt?

Tatsächlich ist das Internet voll mit rätselhaften Hypothesen und Bauplänen für perpetuum-mobileartige Motoren oder Generatoren, die durch irgendwelche scheinbar genialen Kunstgriffe „endlos“ laufen und dabei ohne Schadstoffemissionen Elektrizität produzieren. Auf dem Videoportal „Youtube“ tummeln sich allein unter dem Stichwort „Free Energy“ inzwischen 167.000 Einträge; meist unkommentierte Filmchen von geheimnisvoll anmutenden Stromgeneratoren, die autonom, also ohne Zufuhr konventioneller Energie, Lampen zum Glühen bringen oder Messgeräte mit fabelhaften Werten irritieren.

Eine Inflation an (brauchbaren?) Ideen
Die Fülle der im Web aufgeführten Ideen wird den unbedarften Laien zunächst erstaunen, und schnell wird man in seiner Sehnsucht, nachfolgenden Generationen lebenswerte Zustände zu hinterlassen, bereit sein, all die gut klingenden Erklärungen für bare Münze zu nehmen. Doch wie so oft verbirgt sich hinter rasch auftretender Euphorie ungeprüft meist nur Wunschdenken. Die Leistungsschau alternativer Energiegewinnung mag vielleicht im Internet oder in Privatvorführungen vor handverlesenem Publikum einwandfrei funktionieren, doch haben jene Magnetmotoren, Gravitationsgeräte oder Vakuumfeldmaschinen bisher keinen Einzug ins Massenbewußtsein, geschweige denn in den Alltag von Ottonormalverbraucher gehalten!
Die Präsentation solcher Gerätschaften folgte in der Vergangenheit meist derselben Choreographie: man kündigte an, stellte kurz eine scheinbar laufende Apparatur zur Schau … um bald darauf das Sensationsgerät mit der Begründung, die Welt sei noch nicht so weit oder Geheimorganisationen torpedierten die Idee, wieder hastig aus dem „Regal“ zu nehmen!

Einen hollywoodreifen Spannungsbogen schaffte beispielsweise die Ankündigung des in Irland ansässigen Unternehmens Steorn. In einer mehrere Tausend Pfund schweren Anzeige im landesweit erscheinenden „The Economist“ kündigte die Firma für den 4. Juli 2009 eine öffentliche Demonstration ihres Orbo-Gerätes im Londoner Kinetica-Museum an, die per live Videoübertragung auf der eigenen Internetseite zu bewundern war und von der internationalen Presse begleitet wurde. Diese sogenannte Overunity-Maschine, die nach Worten des Firmengründers viermal mehr Strom abgeben sollte als sie selbst abgriff, rührte sich jedoch bei der etwa einwöchigen Online-Präsentation wegen angeblich zu heißer Kamerascheinwerfer nicht – der Versuch scheiterte vor den Augen der Weltöffentlichkeit, und die Häme blieb selbstverständlich nicht aus.

Ein anderes Gerät, das Furore machte, war die Testatika, eine Freie-Energie-Maschine, die in den 1980er-Jahren von einer religiösen Glaubensgemeinschaft in der Schweiz entwickelt wurde und deren Funktionstüchtigkeit man wohl eine Zeitlang bestaunen konnte. Leider – so sah es jedenfalls der Erfinder – war die Welt auch für diese Maschine noch nicht bereit genug, und so wurde die Testatika zur Verschlußsache, so geheim und komplex, daß alle Rekonstruktionsversuche mißlangen. Ungeachtet dieser dubiosen Umstände umgibt das Gerät in „Fachkreisen“ bis heute eine Aura des schmerzhaften Verlustes hehrer Ideen vor dem Hintergrund einer „bösen Welt“. Es drängt sich hierbei allerdings die Frage auf, wer denn zu wissen meint, wann die „Menschheit“ bereit ist, die Segnungen eines solchen Gerätes empfangen zu dürfen und welche Kriterien es überhaupt sind, die jenen Reifegrad attestieren.

Verschwörungstheorien oder reale Widersacher?
Verantwortlich für die allgemeine Stagnation und Diskreditierung sind auffallend oft die üblichen Antagonisten: die etablierte Wissenschaft, gleichgeschaltete Massenmedien, Energiekonzerne, korrupte Politiker oder mysteriöse Geheimorganisationen, die allesamt den „Segen aus dem Äther“ sabotieren, um die Menschheit weiterhin mit fossiler Energie zu knechten. Dem widerspricht, daß sich heute mit dem so schlecht kontrollierbaren Medium Internet die Verbreitung eines tatsächlich funktionierenden und vor allem rekonstruierbaren Gerätes wahrscheinlich gar nicht aufhalten ließe.

Bei aller Kritik an allzu fantastischen Maschinen und den dazugehörigen Geschichten, sollte man allerdings Schilderungen über das Wirken von verdeckt arbeitenden Widersachern nicht immer gleich als haltlose Verschwörungstheorie abtun! Denn wo Geld verdient wird oder Interessen auf dem Spiel stehen, gab es bisher immer Menschen, die das etablierte System skrupellos verteidigten. Betrachtet man die üblen Praktiken von Geheimdiensten – Stichwort: „Hitman und Schakale“ – oder die zwielichtige Lobbyarbeit von Großkonzernen, so wird selbst dem ideologisch Unbedarften klar, wie stark der Einfluß finanzstarker und nahezu anonym agierender Gruppen sein kann und wie wenige Interessenvertreter es schaffen, den notwendigen Wandel auszubremsen!
Der oben beschriebene Ankündigungszirkus verdeutlicht, daß die „Freie-Energie-Szene“ heute ein Glaubwürdigkeitsproblem hat und von außen betrachtet fast wie eine Sekte wirkt, die seit jeher lediglich vom guten Willen und dem Wunschdenken einer „Glaubensgemeinschaft“ belebt wird. Das ist schade, denn taucht man tiefer in die Materie ein und sondiert die Sachlage, so fallen sehr wohl Arbeiten und Projekte auf, die derart profund sind, daß sie unbedingt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten.

Auf der Suche nach Alternativen
Das Problem liegt auf der Hand: Seit knapp 250 Jahren hat sich am Prinzip der Energieerzeugung wenig geändert. Nach wie vor werden vorwiegend Kohle, Erdgas oder Öl zur Fortbewegung, Wärme- und Energiegewinnung verfeuert, Rohstoffe, die nur begrenzt zur Verfügung stehen und bei der millionenfachen Verbrennung rund um den Globus mittlerweile riesige Umwelt- und Gesundheitsprobleme geschaffen haben. Die einst als Energielieferant der Zukunft gepriesene Atomkraft entpuppte sich dabei nicht erst seit den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima als unkalkulierbares Risiko. Was die Industriestaaten somit noch für eine bessere Zukunft in petto haben, ist die Kernfusion, eine Großtechnologie, bei der jedoch der Ausgang der Forschung noch in den Sternen steht und die Kosten allein für die Versuchsreaktoren bereits astronomische Summen verschlingen. Zudem kann die erst für eine ferne Zukunft anvisierte Nutzung solch eines „domestizierten Sonnenofens“ aktuell keinen Beitrag für die Einhaltung der dringend notwendigen Klimaziele leisten. Nach dem Stand der Technik sind es also lediglich die regenerativen Energieträger, die für die Lösung der akuten Probleme zur Verfügung stehen. Dennoch wäre es natürlich eine respektable Vision, man könnte in der Zukunft Energien verwenden, die unbegrenzt und nahezu kostenlos zur Verfügung stehen, kompromißlos sauber sind und dezentral abgegriffen werden können. Die Frage ist nur: gibt es solch fantastisch anmutenden Energiequellen – und, falls ja, wie kann man sie nutzen?

Das Perpetuum Mobile und die Thermodynamik
Der Traum einer Maschine, die „perpetuell“, also ohne Zufuhr von Energie, endlos Arbeit verrichtet, ist uralt. Baupläne jener Maschinengattung findet man bereits im 7. Jahrhundert auf dem indischen Subkontinent und später auch in Europa, wo sich beispielsweise kein geringerer als Leonardo da Vinci an die Konstruktion einer solchen Apparatur wagte. Während der Barockzeit war die Anzahl jener „Wundermaschinen“, die landauf, landab für Furore sorgten, bereits so groß, daß die Französische „Akademie der Wissenschaften“ sich Ende des 17. Jahrhunderts genötigt sah, Arbeiten zu diesem Thema kategorisch abzulehnen.

Was an der Hochschule seinerzeit für Unmut sorgte, zum Leidwesen der Akademiker aber nicht exakt widerlegt werden konnte, wurde schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Wärmelehre zur wissenschaftlich verifizierten Tatsache. Die Hauptsätze der Thermodynamik beschreiben seither die energetischen Wechselwirkungen eines Systems mit seiner Umgebung – und schließen die Möglichkeit einer ewigen Bewegung ohne Energiezufuhr aus.
Ein „Perpetuum Mobile“ würde zum Beispiel gegen den Energieerhaltungssatz verstoßen, demzufolge Energie in geschlossenen Systemen weder vernichtet, noch erzeugt, sondern lediglich in andere Energieformen umgewandelt werden kann. Da aber bei den Umwandlungsprozessen immer unwiederbringliche Verluste entstehen, kann auch keine Maschine konstruiert werden, die genügend Energie für den eigenen Betrieb liefert und dabei gleichzeitig die durch Reibung und andere Widerstände erzeugten Verluste kompensiert.

Wenn jedoch Energie stets vorhanden ist, wieso sollte es dann grundsätzlich nicht möglich sein, einen Kreislauf in Gang zu setzen und dieses Potential wieder und wieder zu verwenden? Der Grund ist die Entropie! Die vorhandene Energie wird zwar nicht vernichtet, aber es kommt während des Umwandlungsprozesses von einer Energieform zur anderen zu einer Entwertung der in der Energie enthaltenen Möglichkeit zur Verrichtung von Arbeit. Jeder „Potentialausgleich“ (zum Beispiel warm nach kalt) führt irreversibel zu dieser Entwertung.
Laut Thermodynamik vergrößert sich die Entropie bei jedem energetischen Prozeß unumkehrbar, so daß auch in unserem Universum irgendwann keine Bewegung mehr möglich sein wird und es sich im Laufe der Zeit zwangsläufig dem sogenannten Wärmetod nähert. Am Ende steht demnach ein desorganisierter Zustand, kontrastlose Gleichförmigkeit, das Chaos.

Das Leben ist anders …
Aber ist das nicht eine merkwürdig eindimensionale Sichtweise, die letztlich jede Sinnhaftigkeit in der Entwicklung biologischer oder sozialer Systeme ausschließt? Betrachtet man alleine den Formensturm des Lebens auf unserem Planeten und die Geburtsvorgänge im Universum, so beobachtet man doch eine ständige Maximierung der Ordnung!

Natürlich ist alles Materielle der Vergänglichkeit unterworfen, ein Auto, ein Berg, alle Galaxien zerfallen eines Tages – und doch entstehen aus Tod und Zersetzung stets auch wieder neue Formen, immer dem Drang des Lebens folgend, Unbewußtes ins Bewußte zu überführen. So betrachtet, wäre die Entropie nicht mehr als die dunkle Seite der Yin-Yang-Dualität im großen kosmischen Gefüge, das zur „Erfrischung“ der materiellen Grundlage in jedem Wirken auch neues Leben mit sich führt; Chaos und Ordnung halten sich die Waage, beides dient der Entwicklung.
Lassen solche Überlegungen also doch auf noch unentdeckte technische Möglichkeiten hoffen, die letztlich zeigen, daß die heutige Beschreibung thermodynamischer Vorgänge nur im Rahmen bestimmter, „geschlossener“ Referenzsysteme zutrifft?
Bei aller Theorie bleibt für die Ingenieure der Wirkungsgrad oder auch die Effizienz am Ende die relevante Kenngröße für jede Entwicklung, die den Traum von der Nutzung „freier Energie“ Wirklichkeit werden lassen soll. Doch schon in der Frage des Wirkungsgrades prallen die unterschiedlichen Weltanschauungen aufeinander.

Vertreter der traditionellen Lehrmeinung sagen, daß auf Grund des Energieerhaltungssatzes der Wirkungsgrad – das Verhältnis von abgegebener und zugeführter Leistung – den Wert von 100 Prozent nie überschreiten kann und betrachten deshalb alle „Freie-Energie-Apparaturen“ per se als Perpetuum Mobile. Das Gegenargument lautet, es komme immer darauf an, wie man die Systemgrenze bestimmt, welche Energiequellen also in den gesamten Energiehaushalt einer Apparatur mit einfließen. Demnach könnte ein offenes System, das mit seiner Umwelt „kommuniziert“, durch einen minimalen Steuerstrom ein großes Energiepotential abrufen und somit sich selbst „am Leben erhalten“. Wenn zum Beispiel die Lageenergie eines Stausees durch einen simplen Absperrschieber reguliert wird, schafft man es mit nur wenig Energie, die immense Kraft des Sees zu nutzen. Jede Seilwinde arbeitet nach demselben Prinzip, und auch die modernen Wärmepumpen haben, analog zu dieser Betrachtung, Wirkungsgrade von 200 bis 300 Prozent. Seriösen Freie-Energie-Forschern geht es also nicht um eine Energiegewinnung aus dem „Nichts“, sondern um das Anzapfen eines noch unbekannten „Stausees“, der mit den bekannten Gesetzen der Thermodynamik einfach noch nicht adäquat umschrieben werden kann.

Der bekannte Terminus „freie Energie“ bezeichnet in diesem Fall also alle Energieformen, die in der heutigen Wissenschaft keine Anerkennung finden und zur Energiegewinnung keine Materie wie Kohle, Öl oder Brennstäbe benötigen. Der Anekdote nach stammt der Begriff „Free Energy“ von dem sagenumwobenen Physiker Nikola Tesla (1856–1943). Der Visionär im Bereich der Elektrizität und des Magnetismus entwickelte nicht nur die nahezu komplette Infrastruktur für die Nutzung der Wechselstromtechnik, die unseren heutigen Alltag bestimmt, er wollte mit seinen Apparaturen viel mehr die Energiegewinnung an sich revolutionieren. Anfang des 19. Jahrhunderts meldete Tesla hierzu einen Apparat zum Patent an, der „Raumenergie“ auffangen und in elektrische Energie umwandeln sollte. Die so gewonnene Energie sollte im zweiten Schritt durch spezielle „Sende- und Empfangstürme“ kabellos übertragen und für die gesamte Menschheit zur Verfügung gestellt werden. Seine große Vision umschrieb Tesla mit den Worten: „… Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der Mensch seine Maschinerie erfolgreich an das Räderwerk der Natur selbst angeschlossen haben wird“.
Wo also stehen wir heute – etwa 100 Jahre nach dieser Aussage?

Neue Ideen für Motoren
Im Fokus der Forschung mit „freier Energie“ steht die Nutzung des Magnetismus, der Gravitation, der „kalten Fusion“, der „Nullpunktenergie“ und anderer, möglicherweise völlig neuartiger Energien.
Im Bereich Magnetismus und Gravitation geht es – sehr grob umrissen – um die „goldene Anordnung“ von Dauermagneten, Schwungscheiben, Zahnrädern etc. Offensichtlich sind viele Erfinder der Meinung, durch die ideale Positionierung von anziehenden und abstoßenden Kräften einen zyklischen Prozeß in Gang zu setzen. Das Problem: der Magnetismus beispielsweise ist zwar eine Kraft, die permanent wirkt, allerdings drehen sich alle „Motoren“ dieser Machart üblicherweise nicht endlos, sondern nur solange, bis sie am „Sticky Point“, dem „Klebepunkt“ hängenbleiben; der Rotor schafft also nie eine ganze Umdrehung. Bei Generatoren verwendet man aus diesem Grund Elektromagnete, um die Polung zum richtigen Zeitpunkt umzuändern. Eine rein mechanische Überwindung des Haftpunktes wäre hier zwar auch möglich, allerdings ginge durch die Positionierung der Dauermagnete ein Teil der Energie wieder durch Reibung in der Mechanik verloren.

Vor einiger Zeit berichtete der russische Materialforscher Jevgeni Podkletnov von einem Experiment mit supraleitenden Keramiken und einer schnell rotierenden Scheibe. Dabei habe er zu seinem eigenen Erstaunen festgestellt, daß sich die Schwerkraft rund um die Versuchsanordnung um rund zwei Prozent abschwächen lasse, was einer Revolution im Antriebsbereich gleichkäme! Der Wissenschaftler veröffentlichte seine Forschungsergebnisse in einem Fachjournal und … verlor nicht nur bald darauf seine Anstellung, er wurde von der Wissenschaftsgemeinde vehement angegriffen, Karriereende! Aufgrund des guten Rufs des Forschers fanden sich dennoch Wissenschaftler, die den Versuch im eigenen Labor nachstellten. Der von Podkletnov geschilderte Effekt konnte dabei nicht eindeutig nachgemessen werden, aber die Idee einer möglichen „Graviations-Abschirmung“ fasziniert bis heute. –
Es gibt jedoch auch tatsächlich vielversprechende Ansätze für revolutionäre Entwicklungen. So bieten beispielsweise die US-amerikanische Firma „Terrawatt“ und die australische Firma „Lutec“ Generatoren an, die Wirkungsgrade von bis zu 1.400 Prozent erzielen sollen und dabei sogar von renommierten Prüfgesellschaften, unter anderem dem TÜV Rheinland, zertifiziert wurden!

Seit vielen Jahren im Gespräch ist auch die sogenannte „kalte Fusion“, bei der Energie aus einer Kernfusion gewonnen werden soll, ohne daß dabei durch extrem hohe Temperaturen ein Plasma erzeugt werden muß. Die Entwicklungen in diesem Bereich gelangten im Januar 2011 offenbar an einen bemerkenswerten Punkt: Der Italiener Andrea Rossi stellte an der Universität Bologna einen funktionstüchtigen Prototyp eines Nickel-Wasserstoff-Reaktors vor, der von der Presse und vielen Wissenschaftlern zunächst mit Spot bedacht wurde, da eine „kalte Fusion“ für die meisten Forscher heute als unmöglich betrachtet wird. Fakt ist mittlerweile jedoch, daß der erste 1-MW-Reaktor in Containergröße Ende 2011 für 2 Millionen Euro über die Ladentheke ging, 13 weitere Systeme wurden bereits verkauft, etliche Geräte, teils mit bis zu 10 MW Leistung, sind in Planung. Der Patentschrift zufolge soll der Reaktor Nickel und Wasserstoff zu Kupfer verschmelzen und damit eine über längere Zeit sich selbst aufrechterhaltende exotherme Reaktion in Gang setzen. Im Augenblick überprüfen und dokumentieren Forscher an den Universität Bologna und Upsala die Funktionsweise des Reaktors. Rossi indes geht auf die teils heftigen Kritiken nicht sonderlich ein und will die Funktionstüchtigkeit seines Reaktors gleich im Härtetest, also beim Kunden direkt, unter Beweis stellen.

Eine weitere Entwicklung betrifft die „künstliche Photosynthese“: Daniel Nocera, einer der schillerndsten Köpfe der renommierten US-Universität MIT, will ein künstliches Blatt entwickelt haben, das die Photosynthese eines natürlichen Blattes mit günstigen Komponenten zehnmal effektiver nachahmen kann! Das Modul besteht aus einer handelsüblichen Solarzelle in Kombination mit Katalysatoren aus Kobalt und Nickel. Mit vier Liter Wasser, so der Wissenschaftler, könne genug Wasserstoffgas produziert werden, um ein Haus in der Dritten Welt 24 Stunden lang mit Strom zu versorgen! Noceras Vision: „Wir verfolgen das Ziel, jedes Haus zu seinem eigenen Kraftwerk zu machen. Man kann sich Dörfer in Indien und Afrika vorstellen, die in nicht allzu langer Zeit ein solches kostengünstiges Energieerzeugungssystem auf der Grundlage dieser Technologie einsetzen könnten.“ Mittlerweile wurde ein Abkommen mit dem indischen Industriekonzern Tata abgeschlossen, der kühlschrankgroße Photosynthese-Generatoren produzieren soll.

Durchbruch mit der Vakuumfeldenergie?
Die spannendsten Entwicklungen jedoch sind in Zukunft wohl im Bereich der Raum- oder Vakuumfeldenergie zu erwarten. Auffallend sind hier besonders die Arbeiten des deutschen Physikers Prof. Dr. Klaus W. Turtur, der nicht nur die wissenschaftlichen Grundlagen für die Energiegewinnung aus dem quantenmechanischen „Nichts“ schuf, sondern – „weil mir das keiner glauben würde, wenn ich es nicht meßtechnisch bewiesen hätte“ – auch eine nach allen Regeln der Wissenschaft auf Herz und Nieren überprüfte Versuchsapparatur konstruierte!
Turtur, der bei seiner Berufung an die Fachhochschule Ostfalia auf der Suche nach einem geeigneten Forschungsgebiet war, stieß bei seiner zunächst rein philosophischen Betrachtung des Raums auf die „Vakuumenergie“.

Die grundlegende Frage zum Verständnis der Raumenergie lautet: Wie leer ist der Raum und wie leer kann ein Vakuum sein?
Mitte des 17. Jahrhunderts entdeckte der italienische Physiker Evangelista Torricelli (1608–1657), daß der uns umgebende Raum nicht, wie bis dahin angenommen, einfach nur leer, sondern voll Luft ist. Entnimmt man einem Gefäß diese Luft, so zieht sich dessen Hülle wegen des nun höheren Außendrucks nach innen: das Entfernen der Luft macht also den allgemeinen Luftdruck erst sichtbar. Drei Jahrhunderte später, 1948, ist es der niederländische Physiker Hendrik Casimir (1909–2000), der nun postuliert, daß selbst das völlig von Materie befreite Vakuum nicht vollkommen leer ist, sondern noch von einer anderen Kraft „durchzogen“ wird: von den Nullpunktwellen des Quantenfelds.

Zum besseren Verständnis des Begriffes „Nullpunktwellen“ stelle man sich den Raum wie einen See an einem Regentag vor: Irgendwo treffen – gut verteilt – Regentropfen auf dessen Oberfläche auf und ziehen auf dem Wasser ihre Kreise. Analog zu diesem Bild tauchen im Raum für kurze Augenblicke ständig Teilchenpaare auf, um sofort wieder zu verschwinden. Bei diesem Prozeß löschen sich die stets paarweise und mit unterschiedlichen Vorzeichen auftretenden Teilchen gegenseitig aus und hinterlassen – wie der Tropfen auf dem See – Wellen. Das Quantenvakuum ist also voller elektromagnetischer Wellen, die im gesamten Universum vorzufinden sind. Da jedes Feld über Energie verfügt, muß auch das Vakuum des Quantenfelds Energie besitzen, die selbst beim Kältetiefpunkt, dem absoluten Nullpunkt, noch wirksam ist; man spricht deshalb von Nullpunktwelle oder „Nullpunktenergie“. Der Raum kann, so gesehen, zwar frei von Materie sein, aber er ist niemals frei von Energie. Somit kann, laut Prof. Turtur, nach der Wärme und der Materie auch der Raum selbst als Energielieferant entdeckt werden!

Die große Frage ist, ob sich diese Energie auch nutzen läßt. Casimir sagte seinerzeit bereits voraus, daß die Nullpunktwellen einen Effekt auf die Materie haben müssen. Knapp zehn Jahre lang verlachte man den niederländischen Forscher wegen dieser Behauptung, bis man den „Casimir-Effekt“ nachwies, in dem man, ähnlich wie Torricelli seinerzeit mit der Luft, die Nullpunktswellen in einem räumlich begrenzten Rahmen entfernte, um so den äußeren Druck sichtbar zu machen. Das Experiment, bei dem zwei Metallplatten im Abstand von nur wenigen Atomdurchmessern durch die Nullpunktwellen um Millionstel Zentimeter zusammengedrückt werden, belegte den Effekt der Kraft und die Energie im Quantenvakuum.

Vom Casimir-Effekt bis zum Konverter, der Raum in nutzbare Energie und am Ende in Arbeit umwandelt, ist es allerdings noch ein weiter Weg, entsprechend bezweifelt das Gros der Wissenschaftler die Idee, Nullpunktenergie nutzbar machen zu können. Das Werden und Vergehen von Teilchen und Antiteilchen im Quantenfeld sei ein Nullsummenspiel, bei dem energetisch nichts abgegriffen werden könne, außerdem sei die Kraft, die man auf diese Weise verwenden könnte nicht größer als der millionste Teil der Gewichtskraft eines Flohs … damit ließe sich kein Generator betreiben.

Prof. Turur sah das jedoch anders und bewies die Möglichkeit der Energiegewinnung aus dem Raum auf wissenschaftlichem Weg. Seine Apparatur, die er in seiner Freizeit und mit einem mickrigen Budget konstruierte, funktioniert ganz offensichtlich. Sie dreht sich ohne Unterlaß und erzeugt bei 3 Nanowatt Eingangsleistung eine mechanische Drehleistung von 150 nW, was einem Wirkungsgrad von 5000 Prozent entspricht! Der nächste Schritt läge nun in der Skalierung der Maschine, doch genau daran hapert es, da die Vergrößerung der Apparatur mit gewaltigen Investitionen verbunden ist. So lange sich also kein Investor findet, der in die Weiterführung dieses Ansatzes investiert, wird das Projekt weiterhin in der entscheidenden Phase stagnieren …

Doch eine Frage der Menschheitsreife?
In seinen Vorträgen erklärt Prof. Dr. Klaus Turtur stets, daß bisher jedes Erkennen einer neuen Energieform zu einem Bewußtseinssprung und bald darauf zu einer neuen bahnbrechenden Technologie führte. Tatsächlich wäre es angesichts der Lage auf unserem Planeten für einen Paradigmenwechsel auch höchste Zeit. Relativitätstheorie, Quantenphysik und Chaostheorie revolutionierten zwar – wenigstens in Ansätzen – die Wissenschaft bereits, gesellschaftlich aber steckt die Moderne nach wie vor in einer absolut materialistischen Denkweise fest. Die Quantenphysik verdeutlichte längst, wie sehr doch die „Materie“ durch das Bewußtsein beeinflußt wird und wieso folglich die Trennung von Subjekt und Objekt und die Idee eines quasi eigenständigen, objektivierbaren Stoffes gar nicht mehr haltbar sind!

Das neue, sich anbahnende Denken ist demgegenüber geprägt von dem Begriffsdreiklang Information–Bewusstsein–Energie: Informationsfelder lassen sich durch Bewußtsein beeinflussen, Information wiederum steuert die uns umgebenden Energiefelder! Dieses Wirken beeinflußt sowohl Grob- als auch Feinstofflichkeit und erkennt den Geist des Menschen dabei endlich als einen primären Energiewandler an. Der amerikanische Autor und Wissenschaftler George Gilder (geb. 1929) schreibt angesichts des spürbar werdenden Wunsches nach einem neuen Weltbild: „Bei diesem ,Sturz der Materie‘ sind die Kräfte des Geistes der rohen Gewalt der Dinge überlegen, sie verwandeln eine materielle Welt aus unbedeutenden und trägen Teilchen in ein strahlendes Reich, das von informativer Energie funkelt!“.

Denkbar also, daß in den bisherigen Ansätzen der Freien-Energie-Forscher sich eine andere Sicht auf die Natur der Dinge manifestieren möchte, mit der die Energiegewinnung von Grund auf revolutioniert werden könnte. Bevor so etwas jedoch gelingen kann, müßte eine „kritische Masse“ von Menschen ihr Denken grundlegend verändern, damit eine erweiterte Vorstellung des uns umfassenden Alls und der darin eingewobenen Gesetzmäßigkeiten sich im Bewußtsein und damit im Weltbild greifbar machen läßt.

Ist die Manifestation einer solch revolutionären Technologie am Ende also tatsächlich eine Sache der „Menschheitsreife“?
Es sollte uns die große Aufgabe bewußt werden, die mit unserem Menschsein zusammenhängt: Durch unseren freien Willen tragen wir die Verantwortung für die Verwaltung höherer Kräfte. In unserer Hand liegt es, das Umfeld als Mittler, als Transformator zu veredeln, energetisch zu heben, wodurch wir in natürlicher Weise dem Verfall, der Entropie entgegentreten – und damit jene Fähigkeiten nutzen, die uns vom Schöpfer geschenkt wurden.
Die Vorstellung eines Schöpfergottes ist dabei durchaus nicht unwissenschaftlich. Aus der Feder des Nobelpreisträgers Max Planck (1858–1947) stammen folgende Sätze, die durch ihre Logik und Einfachheit bestechen und ein wundervolles Bild vom Wesen der Energie zeichnen:
„Gott, das Urlicht, ist Energie in Urform, ist die höchste Freie-Energie-Quelle allen Seins. Jegliche Energie leitet sich ab von seiner Energie und den sich daraus ergebenden Energieformen kosmischer und terrestrischer Art. Es ist die pure Liebe. Die weit verbreitete Meinung, die Schöpfung könnte aus Nichts und durch niemand, also von sich aus und rein zufällig entstanden sein, erscheint bar jeglicher Vernunft und gänzlich unwissenschaftlich wegen der Ignoranz des Kausalitätsgesetzes, der Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung. […] Der Mensch, die Natur, die ganze gewaltige Schöpfung und ihre Ordnung weist auf eine ursächliche Schöpferkraft aus Energie und Intelligenz hin.“

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